Nunja, es ist wohl nicht ganz von der Hand zu weisen, dass Druckgrafik zunächt einmal nicht primär auf unikate Hervorbringungen abzielt.
Andererseits fanden sich schon z.B. kurz nach "Erfindung" der Radierung Künstler (wie z. B. Hercules Seeghers), die mit den technischen Möglichkeiten der Reproduktionstechnik experimentierten und Unikatdrucke schufen.
Die Druckgrafik ist sehr handwerklich orientiert, einige Techniken sind nur noch wenigen Künstlern bekannt, die sie erhalten und an Interessierte weitergeben, gleichzeitig gibt es die Tendenz, sich von den traditionellen handwerklichen Techniken zu befreien und die seltsamsten Drucktechniken zu kombinieren.
Ich selbst habe ebenfalls begonnen, die klassischen Regeln der Druckgrafik sehr grosszügig auszulegen und die Wege zu gehen, die mir leicht fallen und für mich zu neuen Lösungen führen.
Ich kombiniere meine Drucke z. B. sehr gern mit Malerei und Zeichnung und Collage, so dass der Übergang zur Mischtechnik fliessend ist.
Das Material für die Druckplatten meiner aktuellen Arbeiten entstammt weitgehend dem Altpapiercontainer. Die ursprünglich dahinter stehende Idee war, die Verklebungen von gebrauchten Versandkartons auf ihre graphischen Qualitäten zu untersuchen.
Ich zerschnitt dafür "gelaufene" Versandverpackungen, einige zielgerichtet in gestalterischer Absicht, andere planlos und zufällig, präparierte sie und druckte sie auf Japan- oder andere dünne Papiere ab.
Während einer Drucksitzung arbeite ich parallel an mehreren Drucken, kombiniere mit Druckplatten aus anderen Projekten, erstelle klassische Teilplatten, arbeite mit Ghostprints, usw. So entstehen durchschnittlich ca. 5 bis 10 Unikatdrucke pro Druckprojekt
Techniken: Materialdruck, Monotypie (Monoprint), Carborundum, Collagraphie.
Formate zwischen 20/20 cm und 25/30 cm auf 40/50(60) cm